Piratenangriffe auf Kreuzfahrtschiffe
Piratenangriffe auf See klingen wie Geschichten aus längst vergangenen Zeiten, doch sie stellen auch in der heutigen Zeit eine reale Bedrohung dar, insbesondere für die Schifffahrt in bestimmten Gebieten der Welt. Während Frachtschiffe häufiger Ziel solcher Übergriffe sind, sind auch Kreuzfahrtschiffe nicht vollständig vor der Gefahr sicher. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir einige der bemerkenswertesten Piratenangriffe auf Yachten und Kreuzfahrtschiffe, die von Angst einflößenden Begegnungen in internationalen Gewässern bis hin zu gewagten Versuchen reichen, Luxusliner zu entern.
MV Nautica (2005):
- Das Kreuzfahrtschiff mit 684 Passagieren wurde vor der Küste Somalias von Piraten angegriffen.
- Die Crew konnte die Angreifer mit Wasserwerfern und Warnschüssen vertreiben.
- Es gab keine Verletzten.
Le Ponant (2008):
- In diesem Fall erlitten die Passagiere eine traumatische Erfahrung.
- Das Luxuskreuzfahrtschiff mit 329 Passagieren wurde vor der Küste Somalias gekapert.
Die Crew versuchte, die Angreifer mit Wasserwerfern abzuwehren, war aber nicht erfolgreich. - Die Piraten hielten die Crew und Passagiere 2 Tage lang gefangen, bis ein Lösegeld von 2,5 Millionen US-Dollar gezahlt wurde.
- Die Piraten zeigten sich während der Verhandlungen brutal und unberechenbar.
- Die Rettung der Geiseln gelang durch die Zusammenarbeit verschiedener internationaler Organisationen.
- Der Angriff auf die Le Ponant war der erste erfolgreiche Piratenangriff auf ein Kreuzfahrtschiff.
MV Orca III (2012):
- Die Yacht mit sechs Touristen und zwei Crewmitgliedern an Bord wurde im Indischen Ozean von Piraten gekapert.
- Die Freigabe des Schiffes und der Besatzung erfolgte nach Zahlung eines Lösegeldes in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar.
Azamara Journey (2019):
- Die Azamara Journey wurde am frühen Morgen von zwei kleinen Booten mit bewaffneten Männern angegriffen.
- Die Azamara Journey mit 684 Passagieren wurde im Golf von Oman von Piraten angegriffen.
- Die Crew konnte die Angreifer mit Leuchtraketen und akustischen Geräten vertreiben.
- Obwohl es keine Verletzten gab, war die Angst an Bord deutlich spürbar.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die meisten Piratenangriffe auf Frachtschiffe und nicht auf Kreuzfahrtschiffe stattfinden. Kreuzfahrtschiffe sind aufgrund ihrer Größe und Geschwindigkeit sowie der Sicherheitsvorkehrungen an Bord weniger anfällig für Piratenangriffe.
Warum greifen Piraten Kreuzfahrtschiffe an?
- Das Hauptmotiv für Piratenangriffe auf Kreuzfahrtschiffe ist die Forderung nach Lösegeld.
- Piraten erhoffen sich hohe Summen von den Reedereien, da sie davon ausgehen, dass diese über die finanziellen Mittel verfügen, um die Sicherheit ihrer Passagiere zu gewährleisten.
- In der Vergangenheit wurden Lösegeldzahlungen in Millionenhöhe geleistet.
In welchen Gebieten ereignen sich Piratenübergriffe auf See am meisten?
Derzeit kommt es am häufigsten vor der Küste Somalias zu Angriffen von Piraten auf See.Andere Regionen mit erhöhtem Risiko sind:
- Golf von Guinea: Die Häufigkeit von Piratenüberfällen in dieser Gegend hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.
- Straße von Malakka: Aufgrund ihrer Lage nahe Indonesien und Malaysia ist diese essenzielle maritime Route besonders pirateriegefährdet.
- Südchinesisches Meer: Aufgrund territorialer Streitigkeiten zwischen den Küstenstaaten werden Piratenaktivitäten in diesem Raum begünstigt.
- Karibik: Vor allem in der Nähe der venezolanischen Küste treten in bestimmten karibischen Regionen weiterhin Piratenübergriffe auf.
Wie häufig kommen Piratenangriffe auf Kreuzfahrtschiffe vor?
Piratenangriffe auf Kreuzfahrtschiffe sind glücklicherweise sehr selten.
In den letzten Jahren gab es nur vereinzelt Angriffe, die meisten davon wurden erfolgreich abgewehrt. Reedereien haben ihre Sicherheitsvorkehrungen an Bord von Kreuzfahrtschiffen in den letzten Jahren deutlich. Dazu gehört der Einsatz von Sicherheitspersonal, moderner Technologie und die Zusammenarbeit mit internationalen Behörden. Kreuzfahrtschiffe meiden in der Regel Gebiete mit hohem Piraterie-Risiko.
Was geschieht, wenn ein Kreuzfahrtschiff tatsächlich von Piraten angegriffen wird?
Die üblichen Maßnahmen sehen wie folgt aus:
Alarm:
Sobald ein Vorfall gemeldet wird, wird die Crew umgehend in Kenntnis gesetzt und die Brücke nimmt die Führung des Schiffes in die Hand.
Die Passagiere werden aufgefordert, sich in ihre Kabinen zu begeben und die Türen abzuschließen.
Verteidigungsaktionen:
Um den Angreifern zu entkommen, erhöht das Schiff seine Fahrt und ändert den Kurs.
Zur Abwehr der Piraten können Wasserkanonen und akustische Systeme zum Einsatz kommen.
Die Besatzung ist berechtigt, Warnschüsse zu feuern, um die Angreifer zu verjagen.
Hilfe anfordern:
Sofort nach Bekanntwerden des Übergriffs informiert das Schiff die zuständigen Behörden, die dann Marinekräfte oder spezielle Einsatzteams zur Hilfe schicken.
Gegebenenfalls wird das Schiff in einen sicheren Hafen umgeleitet.
Informationsaustausch:
Sowohl die Reederei als auch die Behörden sorgen dafür, dass Passagiere und deren Angehörige regelmäßig über den aktuellen Stand der Dinge informiert werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass Piratenangriffe auf Kreuzfahrtschiffe zwar seltene Ereignisse darstellen, sie jedoch ernste Bedrohungen für die Sicherheit der Passagiere und Besatzungen darstellen. Die vorgestellten Beispiele verdeutlichen die Vielfalt und das potenzielle Risiko solcher Überfälle, von beängstigenden Übergriffen in internationalen Gewässern bis hin zu dramatischen Kaperungen von Luxuslinern. Sie zeigen auch, wie entscheidend schnelle, koordinierte Reaktionen und umfassende Sicherheitsmaßnahmen sind, um die Sicherheit an Bord zu gewährleisten und mögliche Schäden zu minimieren.
Bildquelle: Midjourney by lifewat.ch